Dienstag, 29. Oktober 2013

Wätterlatte BE

Am vergangenen Samstag suchten wir ein Wanderziel mit kurzem Anfahrtsweg und vielen Höhenmetern, weil wir früh zurück sein mussten und weil uns für den bald zu Ende gehenden Wettbewerb auf http://www.mounteverest.ch/ noch ein paar Meter fehlten für den zweiten Stern.

So wählten wir die Wätterlatte 2007m.ü.M., ein unscheinbarer Berg im Kiental.

Als wir um 7h im Dorf Kiental starteten, war es noch dunkel und sobald wir das Dorf hinter uns gelassen hatten, waren wir froh um unsere Taschenlampen (die wir seit unserem Abenteuer http://ruth-pulido.blogspot.ch/2012/09/binntal.html immer bei uns haben!!)

Aber es wurde rasch heller und bald kämpften wir nicht mehr mit der Dunkelheit sondern mit den Höhenmetern ;-) Die ganze Tour stand eigentlich nur unter einem Motto, nämlich "aufwärts" ;-)

Wenn wir so früh unterwegs sind, hoffe ich natürlich immer auf schönes Morgenlicht. Schon bald zeichnet sich ab, dass in dieser Hinsicht nichts zu erwarten war. Einmal mehr zogen ungeliebte Schleierwolken auf und verdarben mir den Spass. Leicht muffig spulte ich Meter um Meter ab und meine Laune besserte sich nicht, als wir auch noch das Vergnügen hatten, auf einer Alpstrasse zu laufen, die mit Baumaterial aufgefüllt war und man zwischen Stacheldrahtzaun und Bauschutt entlang balancieren musste.

Nach anderthalb Stunden gönnten wir uns eine kurze Znünipause und liefen dann weiter bis zum Renggpass. Dort hatte man einen schönen Blick auf den beeindruckenden Dreispitz, den ich bestimmt nie besteigen werde, eine Nummer zu gross für mich ;-) Meinem Mann blieb mal wieder nur ein sehnsüchtiges Hochschauen, ER würde sich zu gerne in so ein Abenteuer stürzen (aber eben, nicht mit mir).

Das Wetter hielt mal wieder nicht, was Meteo versprochen hatte...das Licht war schlicht zum "weinen" (ich spreche da natürlich einfach vorallem aus fotografischer Sicht). Zum Wandern war es geradezu ideal.Wieder war mein Mann nicht gleicher Meinung, er fand es toll, dass ich auf dem ganzen Hinweg keinen einzigen Fotohalt einlegte! Wir kamen super voran und standen nach 3 Stunden auf dem Gipfel der Wätterlatte!

Und oh Wunder, kaum legten wir unsere Rucksäcke ab, verzogen sich auch mal die Schleierwolken und so taten wir das, was wir auf einem Gipfel immer tun, essen, an der Sonne dösen und fotografieren.

Die Wätterlatte ist zwar als Berg von weitem nicht sonderlich schön anzusehen, aber die Aussicht von dort lässt sich nicht lumpen! Und auf dem Gipfel ist es wirklich sehr gemütlich. Viel Platz, schöne Vegetation, nicht bloss ein Steinhaufen wie der mächtige Dreispitz hintendran.

Nach einer Stunde stiegen wir ab, und machten auf der Engelalp eine weitere ausgedehnte Pause. Es war richtig warm und man konnte herrlich an der Sonne dösen. Das Licht zum Fotografieren war aber bereits wieder völlig unbrauchbar, zu grell.

Der nächste Wanderabschnitt führte uns durch einen Wald und in aller nächster Nähe hörten wir einen Auerhahn rumgackern. Leider konnten wir ihn nicht ausmachen. Der Wald machte auf uns einen etwas chaotischen Eindruck, viel Holz lag kreuz und quer in der Gegend herum. Voller Wehmut dachten wir an den herrlichen Lärchenwald im Binntal! Auch hier, nichts zu fotografieren :-(

Die letzte Stunde wanderten wir dann durch verschiedene Alpen, mit immer schönem Ausblick ins Kiental und es hätte auch den Einten oder Anderen bunten Ahornbaum gehabt, ein Motiv das ich sehr liebe, aber Ihr ahnt es schon, die Schleierwolken verdarben mir auch diesen Spass!

Auf den letzten paar Metern stolperten wir dann fast über eine hübsch kleine Schlange und sie war so nett und liess sich von mir kurz fotografieren, somit war mein Tag gerettet ;-))




























Donnerstag, 24. Oktober 2013

Naturpark Binntal VS

Das Binntal ist für uns eines der schönsten Täler im Wallis. Am vergangenen Samstag wollten wir unsere SAC Hüttenbilanz von 2013 etwas aufbessern. Wir wählten die Binntalhütte und den Albrunpass als Ziel.

Die Anfahrt ist lang, noch einmal fuhren wir über den Grimselpass, vielleicht zum letzten Mal für dieses Jahr. Als wir die Walliser Alpen erblickten, schwante uns, dass unser gewähltes Ziel wohl etwas "hochgesteckt" war, es lag viel mehr Schnee, als wir uns ausgemalt hatten (ehrlich gesasgt, hatten wir keine Sekunde daran gedacht, dass Schnee ein Thema für uns werden könnte).

In Imfeld (Fäld) starteten wir bei kühlen Temperaturen auf alten Säumerpfaden der rechten Seite der Binna entlang. Der Weg hat uns sofort vereinnamt, gefangen genommen! Einfach herrlich!

Langsam versuchte die Sonne sich hinter den hohen Bergen hochzuschrauben. Das geht lange im Binntal! Da es immer leicht aufwärts ging, machte es uns nichts aus, im Schatten zu wandern. Wunderbar war es, zu beobachten, wie ringsum langsam alle Gipfel beleuchtet wurden. Bald erreichten wir eine wunderschönen Lärchenwald und ich musste mich fast zwingen, hier weiter zu laufen...zu schön war es hier!

Bei Freichi überquerten wir die Binna und liefen nun auf ihrer linken Seite weiter. Hier erwischte uns nun ein eiskalter Wind, der uns lange begleitete! Nach gut anderthalb Stunden laufen, schafften wir es an die Sonne, das war sehr willkommen, waren wir doch inzwischen richtig durchfroren.

Eigentlich wäre nun der Halsesee auf dem Plan gewesen, aber der lag in tiefem Schatten und es reizte uns gar nicht, da hochzugehen. Ganz nahe waren wir nun dem imposanten Ofenhorn und seinen Nachbarn. Dick eingeschneit präsentierte sich die Umgebung ab 2000 m.ü.M. Wir hatten überhaupt keine Lust, jetzt schon eine Schneewanderung zu absolvieren.

Also änderten wir kurzer Hand unsere Route. Wir stiegen bis Bieltini auf und machten eine kurze Pause. Dort entdeckte ich ein Frühlingsenzian, der sich etwas in der Jahreszeit vertan hatte ;-)

Als wir weitermarschierten, zogen von Italien her wieder mal die unbeliebten Schleierwolken auf und verdarben uns den Spass. Sonne, Licht und Wärme waren plötzlich weg und die Landschaft wirkte fast bedrohlich und streng auf uns.

Einmal mehr rätselten wir an den spärlichen Wanderwegweisern rum, ob wir da wohl auf dem richtigen Weg waren. Keinesfalls wollten wir noch höher aufsteigen, hatten wir nun doch auch auf der Sonnenseite des Tales die Schneegrenze erreicht. Ab Gand ging es zum Glück wieder abwärts.

Wieder erreichten wir einen wunderbaren Lärchenwald mit zum Teil wohl uralten Bäumen. Diese Überlebenskünstler beeindrucken uns immer aufs Tiefste! Wie Schade, dass die Sonne sich hinter Wolken versteckte, was wäre das für ein Leuchten gewesen!

Langsam knurrten unsere Mägen und wir suchten eine ganze Weile, bis wir zu einer Hütte kamen, die uns etwas vor dem ruppigen Wind schützen sollte.

Und oh Wunder, kaum hatten wir uns niedergelassen, zogen die Wolken ab und die Sonne erwärmte und erfreute uns wieder und die Umgebung fing wieder an zu leuchten und zu strahlen! Da gab es für mich natürlich keine Halten mehr, ich schlang mein Essen in Rekordzeit runter und machte mich mit meiner Kamera auf Motivsuche, während sich Antonio genüsslich auf seiner geliebten Decke ausstreckte. Ich ging den Weg zurück, bis zum Anfang des Lärchenwaldes und genoss diesen herrlichen Landschaftspark in vollen Zügen.

Nach einer Stunde fand ich mich wieder bei der Hütte ein und war nun auch müde. Dieser ewig an einem rüttelnden Wind, hatte mich ganz groggy werden lassen. Ich legte mich auf eine Holzbank und genoss ein Nickerchen, aus dem ich bald wieder erfrischt erwachte!

Nun hiess es leider wieder, sich auf den Rückweg machen. Stets leicht abwärts, durch die lichten Wälder und immer die wunderschönen Berge im Blick! Wir konnten uns kaum satt sehen. Viel zu schnell waren wir wieder an unserem Ausgangspunkt. Diese Wanderung hätte von uns aus ewig dauern können ;-)